Cannabidiol (CBD) gehört bekanntermaßen zu den Cannabinoiden. Jedoch ist das CBD neben dem THC bei Weitem nicht das einige relevante Cannabinoid. Etwa 80 weitere Cannabinoide finden sich als Wirkstoff in der Cannabispflanze.

Nachfolgend sind die wichtigsten Cannabinoide aufgelistet:

 

CBC – Cannabichromen

Da das CBC in relativ hoher Konzentration in der Hanfpflanze vorkommt, wurde auch entsprechend viel über dieses Cannabinoid geforscht. Es wurde dabei festgestellt, dass das CBC sowohl entzündungshemmende, als auch schmerzlindernde Eigenschaften aufweist. Neueste Studien lassen vermuten, dass das CBC eine Rolle bei der Erneuerung menschlicher Gehirnzellen spielen könnte.

Die jedoch entscheidende Erkenntnis ist die, dass das CBC stark wachstumshemmend auf Tumore wirken könnte. Vielleicht auch daher ist die Krebsforschung an diesem Cannabinoid besonders  interessiert.

 

CBDv – Cannabidivarin

Wie der Kürzel bereits vermuten lässt, ist dieses Cannabinoid stark verwandt mit dem CBD. Aufgrund des leicht diversifizierten molekularen Aufbaus im Vergleich zum CBD, ist das sehr ähnlich wirkende CBDv als eigenständiges Cannabinoid zu werten. CBDv wird in Studien insbesondere im Hinblick auf Epilepsie, Magen-Darm-Symptomatik, sowie Übelkeit untersucht.

 

CBG – Cannabigerol

CBG könnte durchaus das nächste Cannabinoid sein, welches in den Fokus der medizinischen Cannabisforschung rücken wird, da erste Studien bereits auf eine Fülle von Potenzialen bei zahlreichen Krankheiten und Störungen hinweisen.

Kürzlich stellte man fest, dass CBG die CB1-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems aktiviert und somit das zentrale Nervensystem beeinflusst. Dieser entdeckte Effekt könnte dazu beitragen, einige der weniger wünschenswerten Konsequenzen (wie etwa Paranoia) zu reduzieren, die aus dem Rauchen von Cannabis entstehen können, das zu viel THC enthält. Man stellte zudem fest, dass CBG auch den CB2-Rezeptor beeinflusst; wobei man diesbezüglich den Wirkmechanismus noch nicht vollständig entschlüsseln konnte.

Der Forscher Ethan B. Russo stellt fest, dass CBG antimykotische Eigenschaften aufweist, dabei schmerzstillend wirkt und zudem antidepressive Qualitäten hat. Ebenso könnte CBG möglicherweise eine Rolle bei der Behandlung von Psoriasis und MRSA spielen. Weiterhin scheint CBG auch in der Lage sein, Ängste und Muskelverspannungen zu bekämpfen, weil es die Fähigkeit besitzt, die Aufnahme von GABA zu hemmen. Ausserdem soll CBG im Zusammenwirken mit anderen Komponenten der Cannabispflanze wie den Terpenoiden Phytol, Linalool, Caryophyllenoxid und Limonen synergetische Effekte zeigen.

In wissenschaftlichen Untersuchungen, deren Ergebnisse in Neurotherapeutics, der Zeitschrift der American Society for Experimental NeuroTherapeutics, veröffentlicht wurden, hat man an Mäusen die neuroprotektiven Eigenschaften von CBG gegen die Huntington-Krankheit testen können. Die Huntington-Krankheit ist bekannt als eine Hirnstörung, die unkontrollierte Bewegungen, emotionale Probleme und den voranschreitenden Verlust kognitiver Fähigkeiten des Patienten verursacht. Die Forscher beobachteten die vielversprechenden Ergebnisse und folgerten, dass diese Arbeit den Weg zu weiterer Forschung eröffnet, in der die Auswirkungen von CBG entweder allein oder in Kombination mit anderen Phytocannabinoiden untersucht werden sollten, wenn es um die Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen geht. ( https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25252936%20 )

Schliesslich zeigte eine weitere Studie aus dem Jahre 2009, dass CBG den Augeninnendruck verringern kann und daher auch bei der Behandlung von Glaukomen nützlich sein könnte. ( http://online.liebertpub.com/doi/abs/10.1089/jop.1990.6.259%20 )

 

CBN – Cannabinol

Zu einem der bekannteren Cannabinoiden zählt der Wirkstoff CBN. Es handelt es sich hierbei um ein sogenanntes Analgetikum, welches durch die Oxidation von THC entsteht. Es entsteht vor allem dann, wenn THC Sauerstoff und Hitze, also beispielsweise beim rauchen, ausgesetzt wird. Die Menge an CBN in Cannabisprodukten kann also durch Lagerung in einer dunklen, kühlen Umgebung minimiert werden.

CBN gilt zwar als psychoaktiv, aber bei weitem nicht so intensiv wie THC. Es gilt jedoch als sehr stark sedativ, und führt bei Konsumenten also zu erhöhter Müdigkeit. Studien haben darüber hinaus  ergeben, dass CBN das Knochenwachstum stimulieren kann. Es wirkt außerdem wie auch CBD schmerzlindernd, antibakteriell und entzündungshemmend. Im Gegensatz zu CBD regt es allerdings eher den Appetit an, als diesen wie beim CBD bekannt, zu zügeln.

 

THCv – Tetrahydrocannabivarin

Ein weiterer unter Forschern bekannter Vertreter der Cannabinoide ist THCv. THCv ist ein Stoff, welcher ähnlich wie auch CBD der psychoaktiven Wirkung von THC entgegenwirkt, beziehungsweise dessen Wirkung abmildert. Aktuelle Studien lassen ferner darauf schließen, dass THCv möglicherweise appetitzügelnd wirkt. Auch metabolische Störungen könnten durch THCv eine Behandlung erfahren.